Herzog-Ulrich-Monument (Nr.9)

Das Ulrichmonument ist das wohl imposanteste Werk Brandins. Er hat es nach dreijähriger Arbeit 1587 abgeschlossen. Hinter Ulrich kniet seine erste Gemahlin Elisabeth von Dänemark, die 1586 starb. Das Epitaph wurde 1599 erweitert für die zweite Gemahlin Anna von Pommern. Die Arbeit ist von Brandins Schülern Midow und Berninger vollendet. Die Karyatiden - die Tragefiguren - symbolisieren die Tugenden: Weisheit (Spiegel) und Glaube (Kreuz). Die Sockel der Karyatiden sind mit sechs kostbaren Reliefs zur Geschichte Christi versehen von der Verkündigung an Maria bis hin zur Himmelfahrt. Das Material ist verschiedenfarbiger Marmor. In den Wappentafeln oben sind die Leitsprüche der drei durch Initialen angedeutet:

Ulrich: H G V V G = Herr Gott, verleih uns Gnade
Elisabeth: A N G W = Alles nach Gottes Willen
Anna: H G A A N = Hilf, Gott, aus aller Not.

Die drei knien an ihren Betpulten und demonstrieren beides: das neue Selbstbewusstsein der Renaissance; denn schon zu Lebzeiten saßen sie ihrem eigenen Bild im Gottesdienst gegenüber. Zum anderen zeigen die Leitsprüche eine tiefe Frömmigkeit. - Das Gitter ist eine Arbeit aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, es schafft einen geschützten Raum.

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